Karbener LiteraturTreff e.V.
Unsere Themen für 2022:
27. Januar: Die literarische Seite der Science - Fiction
Auf der Suche nach der Welt von morgen bewegt sich die Menschheit auf unterschiedlichen Pfaden.
Einer davon ist die Literatur. Wer sich mit den Werken der Autoren befasst, stellt fest,
dass sich die Menschen viel früher für die Zukunft interessiert haben als für die Erforschung
ihrer Vergangenheit. Das Interesse an Geschichte entwickelte sich viel später. Sehr
früh entstanden bereits die ersten utopischen Romane. Platon und Thomas Morus
entwickelten Ideen des idealen Staates, und schon zweihundert Jahre vor Jules
Verne beschrieb Cyrano de Bergerac eine Reise zum Mond. Heute findet man durchaus
Wissenschaftler unter den Autoren der Science-Fiction. Vieles von dem, was vor wenigen
Jahren nur als Denkmodell existierte, ist bereits Teil unserer Wirklichkeit.
24. Februar: Literatur und Humor
Vom leichten Lächeln zum befreiten Lachen.
Humor in anspruchsvoller Literatur, kein Widerspruch sondern gelungene Wortkunst,
die meist ein genüssliches Lächeln entlockt. Von Theodor Fontane, über Christian
Morgenstern zu Hermann Burger, um nur einige Namen zu nennen haben bedeutende
Literaten dem Humor in ihren Werken Platz gegeben. Die Satiriker und die Kabarettisten
lassen bisweilen das Lachen stocken und zwingen zur Nachdenklichkeit. So
beispielsweise Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Wolfgang Neuss, Dieter Hildebrandt,
Werner Schneyder und Robert Gernhardt. Sketche von Loriot und Karl Valentin
führen zum befreiten Lachen. Mit gewohnter Professionalität präsentieren Nicola
Piesch und Dieter Wierz Lieder und Chansons. Die Besucher erwartet ein Programm,
das vom Lächeln in herzliches Lachen gleiten lässt.
18. März 2022 - Literatur trifft Saxophon.
"Die letzten Tage der Menschheit" Karl Kraus
wird Verlegt wegen Krankheit
Dieter Körber liest und Nicola Piesch entlockt dem Saxophon swingende Klänge.
In seinem Drama "seziert Karl Kraus etwa die moralische Verkommenheit einer Zivilisation",
die in vielen Facetten jedoch ihren eigenen Untergang überlebt hat. Das ganze
österreichische Wesen, dessen Antlitz von "teuflischer Behaglichkeit gesättigt ist",
wie es in einer Regieanweisung heißt, ist die Charaktermaske eines selbstverliebten
Landes, das in aller Unschuld stets für sich das Gute will und doch nur immer
ein Schlamassel schafft. Das Drama "Die letzten Tage der Menschheit" ist
deshalb das eigentliche österreichische Nationaldrama, geschrieben zu einer
Zeit, als die kommenden Monstrositäten noch in wahren Zukunftsnebeln verborgen,
dem Scharfsichtigen aber in absehbarer Nähe lagen.
31. März 2022 - Poetry Slam zu Gast
Wortkunst der Generationen
Dem Themenfeld "Jugend schreibt" folgend, wird der Literaturabend in Form der
klassischen Lesebühne gestaltet. Mit der Kombination von typischen Poetry -
Slam - Texten und traditionellem Schreiben entsteht ein wahrhaft
generationenübergreifendes Programm. Die Texte sind teils poetisch,
auch witzig, spannend oder hintergründig, bieten aber immer interessante
vielgestaltige Unterhaltung. Mit klarer Prosa und klangvoller Lyrik überraschen
die Akteure. Die Poeten sind bereit, sich auf neue Erfahrungen einzulassen und
den eigenen Horizont zu erweitern. Die Poetry Slammer und die vereinseigenen Poeten
zeigen, dass sie den Anschluss an die Literatur nicht verloren haben. Die Texte
zeigen eine Gedankenfülle, die verblüfft und berührt.
Wie immer werden die Lesebeiträge musikalisch begleitet.
28. April 2022 - Venedig - Ort der Literatur
Einmaliger Mythos der Serenissima
Venedig, die Stadt im Wasser, inmitten der Lagune eines flachen Binnenmeeres auf
mehr als 100 Inseln erbaut. Über 400 Brücken verbinden diese Inseln, reich an
schwimmenden Palästen, kleinen Kirchen, Gemäldegalerien, Theatern und sogar
versteckten, blühenden Gärten, etwa fünfhundert. Hinzu kommt Venedigs einzigartige
Atmosphäre. Es ist diese faszinierende, geheimnisvolle Kombination, die im Laufe
der Jahrhunderte viele Künstler aus aller Welt, darunter Maler, Musiker, Komponisten
und besonders Literaten und Dichter wie Goethe, Rilke, Thomas Mann oder
Hanns-Josef Ortheil angelockt hat. Vielleicht kann ja heute Abend ein Hauch der
Serenissima zu uns herüberwehen.
Wie immer werden die Lesebeiträge musikalisch begleitet.
25. Mai 2022 - Die Vergessenen Dichter
Autoren jenseits des Kanons
Manch literarisch bedeutendes Werk versank oder versinkt im Vergessen der Zeit.
Oft wiederentdeckt von späteren Generationen. Zu Unrecht Vergessene sollten ins
Bewusste zurückgeholt werden. Zu den Vergessenen der klassischen Literatur gesellen
sich die 'verbrannten', verbotenen und vertriebenen Autoren in der NS-Zeit. Zu
ihrer Zeit waren sie gerühmt und geachtet, hatten ein großes Publikum und erhielten
Preise und Anerkennungen. Das äußere wie innere Exil machte sie häufig mundtot.
Zugleich sind diese Autoren wichtige Zeitzeugen und Repräsentanten des 'anderen',
des integren Deutschlands. Vielleicht gelingt es ja durch die Hinweise des Abendprogramms,
eine auf einige dieser Werke gerichtete Leselust zu wecken.
Die Lesebeiträge werden musikalisch begleitet.
30. Juni 2022 - Die dunkle Seite des Schaffens-
Dichter und ihre Dämonen
Es steht außer Frage: Künstler sind ganz eigene Kreaturen. Wir verbinden mit den
großen Künstlern Vorstellungen, die vom "Normalen" abweichen: Sie erscheinen mal
exzentrisch oder egoistisch, dann wieder als stille Einsiedler; sie erscheinen
mal weltgewandt, mal einfältig; sie brüten über ihren Gedanken oder erschrecken
ihre Umwelt mit exaltierter Überdrehtheit. Oftmals sind sie getrieben von Mächten,
die sie nicht oder nur teilweise kontrollieren können - ihre Kunst scheint geprägt
von diesen Dämonen oder sogar durch sie erst ermöglicht zu werden. Der Leser
ahnt davon gemeinhin nichts. Begeben Sie sich mit uns auf die Spuren jener
getriebener Künstler: Ob Spielsucht, Sexus, Alkohol oder der schiere Wahnsinn:
Dies ist die dunkle Seite ihres Schaffens!
Die Lesebeiträge werden musikalisch begleitet.
16. Juli 2022 - 12 Jahre Literaturforum Karben e.V.
Das traditionelle Sommerfest, Jazz und Literatur
Der Verein feiert sein zwölfjähriges Bestehen und hat die Band "Jazz for Friends"
zu Gast. Er blickt auf 12 Jahre qualifizierte Kulturarbeit in und für Karben zurück.
Auch im pseudo Jubiläumsjahr wird sich ein inspirierender Zweiklang von Jazz
und Literatur vollziehen. Ein Rückblick auf die Geschichte des Vereins wird das
Programm einleiten. Eingestreut in das Programm ein paar Highlights der vergangenen
zwölf erfolgreichen Jahre. Jazzklänge der Band "Jazz for Friends" werden dem
Festprogramm Gehalt und Struktur verleihen und sich mit einem Reigen heiterer,
humorvoller und besinnlicher Texte zu einem swingenden Sommerfestprogramm verbinden.
In den Pausen werden diverse Salate, heiße Würstchen, Kaffee und Kuchen gereicht,
natürlich kostenlos.
25. August 2022 - Der Zweifel an Sprache-
Probleme der Wortkunst
Die Sprache ist das Medium, durch das wir uns verständigen: In alltäglichen
Zusammenhängen wie auch dann, wenn es darum geht, die Welt streng wissenschaftlich
oder philosophisch zu erkennen. Der Zweifel an der Sprache setzt ein, wenn ihre
immer fraglos vorausgesetzte abbildende Funktion hinterfragt wird. Inwiefern kann
ich sicher sein, dass die Worte, die ich verwende, genau das treffen, was ist bzw.
was ich zum Ausdruck bringen will? Auch in der Literatur gibt es den Zweifel an der
Sprache, denn sie ist das Instrument, mit dem die Autoren täglich arbeiten. A
nhand ausgewählter Literatur soll dieser Sprachskeptizismus vorgestellt werden.
Lassen Sie sich überraschen, mit welcher Eloquenz über dieses Thema gesprochen
werden kann!
Die Lesungen werden wie immer musikalisch begleitet.
01. September 2022 - Städtebauwettbewerb Karben 1969 - und was daraus geworden ist?
Hans und Rosemarie Kärcher beschreiben in ihrem Vortrag, wie im Rahmen der Stadtgründung
von Karben im Jahre 1969 ein Städtebauwettbewerb durchgeführt wurde, der Anregungen
für die städtebauliche Zusammenführung der fünf Gründungsdörfer geben sollte. Die
beiden Gewinner des Wettbewerbes waren Peter Färber und Karsten Stodte von der
Arbeitsgemeinschaft Städtebau und Architektur in Darmstadt. Was ist daraus geworden?
Man kann nachvollziehen, welche der Ideen sich verwirklicht haben und welche
gescheitert sind. Dazu schauen wir uns die damaligen Planungen an und vergleichen
es mit den heutigen Gegebenheiten. Ziel des Vortrages ist es, neue und jüngere
Bürger mit der Geschichte der Stadtgründung vertraut zu machen und Anregungen für
Kommendes zu geben.
29. September 2022 - Gastautor Andreas Maier
Liest im KUHtelier aus seinem neuen Roman.
Andreas Maier wurde 1967 im hessischen Bad Nauheim geboren. Er studierte Altphilologie,
Germanistik und Philosophie in Frankfurt am Main und ist Doktor der Philosophie
im Bereich Germanistik. Er lebte wechselweise in der Wetterau und in Südtirol,
zurzeit in Hamburg. Über sein Schreiben sagt Maier offen: "Ich hatte nie einen Überblick."
Das sei ihm auch bei dem Projekt "Ortsumgehung" wichtig, das er als "Glaubens- und Krankheitsgeschichte"
bezeichnet. Noch vier Bücher sollen folgen: Der Abschluss trage den Titel
"Der liebe Gott", wie der Schriftsteller erzählt. Bis dahin werde es aber noch sechs,
sieben Jahre dauern, sagt Maier. Maier liest aus seinem neuen Roman "Die Familie".
Andreas Maier schildert in hochkomischer und abgründiger Weise die komplette
Selbstzerstörung eines Familien-Idylls.
27. Oktober 2022 - Poeten der Region zu Gast
Schreibende Wetterau
Den Regionalen Autoren und den vereinseigenen Poeten wird ein Forum zum Vorstellen
ihrer Werke geboten. Diese Bühne für Wortkünstler der näheren Umgebung schafft meist
einen regen Austausch zwischen Schreibenden und Lesenden. Dann geben die Autorinnen
und Autoren einen guten Einblick in ihr literarisches Schaffen und bewegen sich
in einem vielgestaltigen Themenkreis. Literarisch interessierte Besucher und
Freunde kreativer dichterischer Gestaltung erwartet ein unterhaltsamer Abend
mit anspruchsvollen, originellen Textbeiträgen, von spannender Unterhaltung
bis zu heiterer anrührender Botschaft. Ein wahres literarisches Kaleidoskop
sich überbietender Themen, Ideen und poetischer Individualität.
Die literarischen
Beiträge werden begleitet von musikalischen Einlagen.
24. November 2022 - Jüdische Literatur-
von Juden der Diaspora und aus Israel
Am 20. Januar 2022 waren 80 Jahre vergangen seit sich ein deutsches verbrecherisches
Regime zum europaweiten Völkermord entschloss. Es waren wenige, die Deutschland
zwischen 1933 und 1945 verteidigten, als sich die Mehrzahl der Deutschen an
Hitler verlor und ihr Land dem Verbrechen preisgab. Der Blick zurück auf sie
wäre ein Blick nach vorn. Die Juden in Deutschland hatten einen hohen Anteil an
Kultur, Kunst und Literatur, der leider teilweise unterging.
So ist es uns Verpflichtung in Vergessenheit geratene jüdische Literaten einerseits
und lebendige jüdische Literatur heute vorzustellen.
Wir widmen deshalb diesen
Abend der jüdischen Literatur