Bericht vom Literaturabend, am 30. Juli2020:
"Poeten der Region zu Gast - schreibende Wetterau"
Ort: KUHtelier im Schlosshof von Leonhardi, Groß-Karben
Zeit: 19:30 - 22: 15 Uhr
Anwesende: 34 Personen (nach Corona-Regeln)
Im gut besuchten KUHtelier, alle nach den Corona-Regeln vorhandenen Plätze waren besetzt,
beging das Literaturforum Karben den Neuanfang seines Programms 2020 nach der Corona-Zwangspause.
Der erste Vorsitzende Dieter Körber begrüßte die Gäste und bot einen vorsichtigen
Ausblick auf das weitere Programm in diesem Jahr. Nach der Sommerpause beginnt
das Programm am Oktober 2020, mit dem Literaturabend "Meer und Seefahrt.
Sehnsucht nach der Ferne, Symbolkraft des Meeres und die Themenbildung in der
Literatur." Es setzt sich dann fort mit "Italien, Land der Dichtung" am
29. Oktober 2020 und am 11. November folgt die Lesung mit Andreas Maier, er
liest aus dem Roman "Die Familie". Am 26. November folgt der Literaturabend
"Friedrich Hölderlin. Die Stimme aus dem Turm" der Geburtstag des großen Lyrikers
jährt sich zum zweihundertfünfzigsten Mal. Zum Jahresausklang am 10. Dezember
schließlich "Literatur trifft Saxophon. Die letzten Tage der Menschheit."
[Karl Kraus] gelesen von Dieter Körber am Saxophon begleitet von Nicola Piesch.
Heiter gestimmte Besucher sahen voller Spannung dem Programm mit den neuen Schöpfungen
der eingeladenen Autorinnen und Autoren entgegen. Die Pianistin Martina Riedel
übernahm die musikalische Begleitung der Lesungen. Beginnend mit "Fireworks" von Daniel Hellbach.
Das literarische Programm eröffnete Hans Kärcher der Schatzmeister des Literaturforums
mit seiner gut vorgetragenen humorigen Kurzgeschichte "Gendergerechte Toiletten".
Anlässlich eines Vortrags, den er im Messegelände hielt, kam es zu einer Begegnung
mit hypermodernen Toilettenanlagen. Er schildert in der kurzen Erzählung, zur Freude
der Besucher, seine Erfahrungen als "alter" Mann mit "Gendergerechten Toiletten".
Jasmin P. Meranius die erfolgreiche Krimi-Autorin aus Bad Vilbel stellt überzeugend
ihren neuen noch unveröffentlichten Roman "In Zebras Schuhen" vor. Das Genre
wechselnd jetzt ein Liebesroman. Die Protagonistin Susanne versucht eine
erfolgreiche Karriere als Texterin zu starten, und mit neuen High Heels darüber
hinaus auch noch eine top-attraktive Frau und Geliebte zu werden. Vorangestellt
hat sie ihrem Buch das Zitat: "Die Liebesgeschichte, die man zu Ende bringt, ist
selten die, die man beginnt." Susannas Liebeskummer ist wohl hausgemacht. Nein,
sie kann sich ihr Leben ohne Johannes nicht vorstellen.
Und ja Arian - nicht Adrian - Schott, dem auf den Philippinen die Frau davonläuft
und eine Schöne, die in Zebrahausschuhen das Gleichgewicht verliert. Der bunt
gemischte Roman verspricht gute Unterhaltung.
Jetzt Erroll Garners "Misty", schwungvoll- jazzig von Martina Riedel am Klavier
gespielt, stellt neue Aufmerksamkeiten her.
Robert Maier, als Krimiautor hat er zuletzt den Krimi "Pankfurt" veröffentlicht,
heute stellt er seinen aktuellen Roman vor "Der Tote an der Nidda". Olafs Sohn
arbeitet bei der Frankfurter Kripo und wird gemobbt. Olaf möchte ihn mit einer
brillanten Idee unterstützen. Als IT`ler in Rente hat er die Zeit und das Know-how,
einen Virus auf dessen Diensthandy zu installieren, der ihm geheime Polizeiinformationen
zuspielt. Der Virus-Cop ist geboren. In seinem ersten Fall geht es um einen Mord
an der Nidda. Olaf erkennt die Chance, seinem Sohn den Täter liefern zu können.
Er beginnt, gemeinsam mit seinem alten Kumpel Gottfried, im Dunstkreis der
Frankfurter Universität zu ermitteln. Als es Olaf gelingt, den Laptop des Toten
zu hacken, bricht das Chaos los. Er kommt auf die Spur des Verbrechens, doch
dann gerät der Virus außer Kontrolle ...
Es folgt die Klaviermusik von Anne Terzibaschitsch "Von vergangenen Zeiten".
Rosie Cordsen-Enslin ein Gründungsmitglied des Literaturforums entführt das Publikum
in die "Wunderbare Welt der deutschen Amelie". Das ist eine 70jährige Witwe, die
beim Renovierungslärm aus der Nachbarwohnung an einen Flugzeugabsturz denkt und
schließlich ein neues Zuhause bei den Affen im Zoo findet.
Der zweite Teil des Abends startet mit "Sing, sing to me, Gypsies" von Nikolai Zubov.
Karin Schrey, die zweite Vorsitzende des Literaturforums, wollte ihren neuen Krimi
vorstellen, den zweiten Band einer Trilogie. Nach "Lago Blu" einem empfehlenswerten
Krimi folgt mit "Paradis Green" der zweite Band. Dieser Teil spielt diesmal nicht
in Italien, sondern in Cornwall und ist noch unveröffentlicht. Der in diesem Herbst
erscheinende Band 2 Paradis Green beinhaltet einen neuen Fall, der sich in
Südengland abspielt. Dort verbringen die drei Freundinnen einen gemeinsamen Urlaub,
während ihre Männer in den Midlands an den Planungen für ein neues Kraftwerk
beteiligt sind. In der Idylle Cornwalls geschehen bedrohliche Dinge. Leider konnte
sie den Roman nicht vorstellen, sie musste aus privaten Gründen die Veranstaltung
vorzeitig verlassen.
Ein Highlight des Abends bot Rutger Emm, Autor schräger Prosa und Lektor im
Literaturhaus Frankfurt-Cleeberg, mit zwei seiner bisher unveröffentlichte
Geschichten: "Eine gute Nachrichtensprecherin erkennst du daran, dass du sie am
Vorabend des Weltuntergangs sehen willst" (aus dem Band "Hundert Tage. Geschichten
über den Wahnsinn der Welt. Ein Dekameron") setzte sich kritisch mit der Corona-Thematik
auseinander. Der Text "Helgas letzte Fahrt" (aus dem Band "Von Einsamkeit, Verzweiflung
und anderen Dreistigkeiten. Erzählungen aus dem Viertel der Fünflinge") handelte von
einem zu intelligent werdenden Navi, das den Fahrer in Lebensfragen beraten will
und damit zu weit geht. Die professionell vorgetragenen satirischen Texte begeistern
erkennbar unsere Besucher. Schön ist auch, dass wir ihn zwischenzeitig als Mitglied
des Literaturforums Karben e. V. gewonnen haben.
Martina Riedel spielt "The river flows in you" von Yiruma.
Annette Wibowo Mitglied unseres Vereins bot einfühlsam vorgetragene Gedichte aus
ihrem Lyrikband "Seelenherz" und zwei neue Gedichte ebenso eindringlich gelesen.
Nach einem Arrangement von Anne Terzibaschitsch "Speak softly Love" gespielt von
Martina Riedel wieder Texte der Akteure.
Robert Axt, Gründungsmitglied des Vereins, stellt sein Buch "Martinsthal" vor.
Beginnend mit frühesten Kindheitserinnerungen der letzten Kriegsjahre im Winzerhaus
seiner Großmutter, in einem idyllischen Dorf bei Eltville schreibt er den
Sehnsuchtsort seiner Kindheit, in welchen er gerne und oft zurückgekommen ist.
mit einem Dank an alle Vortragenden und einem Weinpräsent für die Pianistin
verabschiedet Dieter Körber die Gäste. Der Abend erhält den verdienten Applaus.
Unser nächster literarischer Abend findet statt am 01. Oktober 2020 und hat den Titel:
"Meer und Seefahrt. Sehnsucht nach der Ferne, Symbolkraft des Meeres und die Themenbildung
in der Literatur."
Wie immer im KUHtelier, um 19:30 Uhr, Einlass ab 18:30 Uhr.
Coronabedingt muss unser beliebtes Sommerfest im August leider ausfallen.
Almut Rose
Unsere Autorinnen und Autoren
Hans Jürgen Kärcher wurde 1941 in Offenbach geboren und ist in Frankfurt-Fechenheim
aufgewachsen. Seit 1964 ist er Karbener Bürger. Er wurde an der Technischen Hochschule
Darmstadt zum Ingenieur ausgebildet. Danach war er bei MAN in Gustavsburg (bei Mainz)
für den weltweiten Bau von Teleskopen zuständig. Seit seiner Pensionierung ist er
auf diesem Gebiet als beratender Ingenieur tätig und hat sich in Klein-Karben,
in einem ehemaligen Kuhstall in der Kirchgasse, eine große Fachbibliothek aufgebaut.
Nebenbei ist er noch Schatzmeister beim Literaturforum Karben e.V.
Jasmin P. Meranius wurde 1983 in Frankfurt am Main geboren, verheiratet und Mutter
einer Tochter sowie eines Sohns, arbeitet seit dem Betriebswirtschaftslehrestudium
als selbständige Immobilienmaklerin, Business Coach und Buchautorin und verbindet
Spannung und Sensibilität mit Lokalkolorit. Sie ist Mitglied bei "Das Syndikat",
der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur und auch Mitglied bei den
Mörderischen Schwestern. Sie schreibt gerade an ihrem 5. Buch.
Robert Maier wurde 1961 in Frankfurt am Main geboren, schreibt bereits seit 2010
Belletristik und Kurzgeschichten. Dabei fühlt er sich im Krimi-Genre genauso wohl
wie etwa in Science-Fiction und sozialkritischen Glossen. Sein Hintergrund als
Diplom-Physiker macht sich in seinen Texten wohl ebenso bemerkbar wie seine starke
Leidenschaft für Krimis, Astronomie und Reisen. 2016 wurde sein erster Roman
"Pankfurt" veröffentlicht. Robert Maier ist verheiratet und hat zwei erwachsene
Kinder. Er arbeitet bei einer großen deutschen Fluggesellschaft im IT-Bereich.
Rosie Cordsen-Enslin wurde 1944 in La Serena (Chile) als Kind deutscher Eltern
geboren. Schon als kleine Zehnjährige schrieb sie ihre ersten Gedichte auf Spanisch.
Sie studierte dann Anglistik an der Chile-Universität und unterrichtete Fremdsprachen
bis zu ihrer Auswanderung 1973 nach Deutschland. Seit 1973 lebt sie in Deutschland.
Sie schreibt Kurzgeschichten, Reiseberichte und Sketche auf Deutsch. So auch die
aktuelle Erzählung mit dem Titel: "Die wunderbare Welt der deutschen Amelie".
Karin Schrey wurde am 23.5. 1949 in Niederdorfelden geboren. Im Museum Ratingen
betreute sie die Abteilung für antikes Spielzeug, kuratierte und organisierte
verschiedene kulturgeschichtliche Ausstellungen. Es entstanden hieraus diverse
museumspädagogische Kunst- Kinder- und Jugendbücher. Ihr Jugendbuch "Lederherz"
befasst sich mit dem Thema Integration. Seit einiger Zeit hat sie mit Erfolg das
Krimigenre für sich entdeckt. Ihr erster Band einer Krimi-Trilogie ist bereits
erschienen unter dem Titel "Lago Blu". demnächst erscheint Band 2, " Paradis Green".
Karin Schrey ist 2. Vorsitzende des Literaturforums Karben.
Rutger Emm: Autor, Lektor, lebt im Literaturhaus Frankfurt-Cleeberg, schreibt
schräge Prosa (Erzählungen, Geschichten, kurze Prosa), veröffentlichte bisher
"ich bat den einbrecher zu bleiben" (2018) und "Heimat ist ein Wort, das in Sätzen lebt"
(2019), 2020 erscheinen "Hundert Tage. Geschichten über den Wahnsinn der Welt".
Ein Dekameron" und "Von Einsamkeit, Verzweiflung und anderen Dreistigkeiten.
Erzählungen aus dem Viertel der Fünflinge".
Annette Wibowo wurde 1966 in Darmstadt geboren. Als Kind war sie eine begeisterte
Märchenleserin. Lange Zeit arbeitete sie als Texterin und freie Redakteurin.
Durch die Geburt ihrer Tochter Asmara beschloss sie, nicht mehr für die Werbung
zu schreiben, sondern für viele Kinder, die Spaß und Freude an ihren Geschichten
haben. Von ihr sind bereits fünf Kinderbücher erschienen "Pupa-der Perlmutter",
"Sternenblumen", "Asmara auf dem Planeten Makanamu", "Zauber im Müllsee" und
"Das Zwergenvolk von Lalé". Einen Kurzgeschichtenband "Seelenherz" hat sie bereits
veröffentlicht.
Robert Axt wurde 1941 in Frankfurt am Main geboren, wohnt seit 1967 in Groß-Karben.
Verheiratet, zwei Söhne, fünf Enkelinnen und zwei Enkel. Im Jahre 1999 hat er
begonnen, Gedichte und kleine Erzählungen zu schreiben, einer Mischung aus
Heiterem und Ernstem. Bisher erschienen in der Selbstpublikations-Plattform "BoD":
"Poetisches Tagebuch" 1999-2011" in Versen und Prosa "Fortsetzung 2012-2016",
"Unterwegs" und "Gemütliches", Kindheitserinnerungen: "Kantstraße 4" und "Martinsthal" ,
die höchst subjektive Vereinschronik "Eintracht vom Main … vom Riederwald bis Chelsea",
sowie zwei "Lesebücher", Chronik des LiteraturTreff von 2009-2016 und von 2017
bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie im Februar 2020.