Karbener LiteraturTreff e.V.
Thema: Hermann Hesse
Ort: Gaststätte "Bei Anna"
Zeit: 19.30 - 21.30 Uhr
Anwesende: 25 Personen
Der nachstehende Bericht wurde uns freundlicherweise von Christine Fauerbach,
Mitarbeiterin der Wetterauer Zeitung, zur Verfügung gestellt
(siehe auch die Ausgabe der WZ vom 4.8.2011):
Hermann Hesse: Schriftsteller & Maler
Literaturtreff stellt zahlreiche Werke des Nobelpreisträgers vor - Musik ergänzt das Programm
Hermann Hesse stand jetzt im Mittelpunkt des Karbener Literaturtreffs.
Nach der Einführung von Robert Axt gab Margit Mattner einen ausführlichen
Überblick über das Leben und Wirken des am 2. Juli 1877 im württembergischen Calw Geborenen.
Axt stellte in seinem Beitrag "Gaienhofen/Bodensee" die acht Lebensjahren in
den Mittelpunkt, über die Hesse schrieb: "Es ist nachher nie wieder
behaglicher und glücklicher bei mir geworden als in dem alten Haus".
Hesse lebte von 1904 bis 1912 in Gaienhofen als freier Schriftsteller.
Dies habe er als eine Befreiung aus dem "Gefängnis eines Brotberufes empfunden",
berichtete Axt.
Nach acht Jahren am Bodensee brach Hesse zu seiner Indienreise auf und
wertete rückblickend: "Es war dort eine angenehme Blindheit und
Bedeutungslosigkeit. Immer wieder klammert man sich an das Liebgewordene und
glaubt, es sei Treue; aber es ist Trägheit".
Ingrid Mainert sagte zum 1941 geschriebenen Gedicht "Stufen":
"Es ist so gut gemacht, dass jeder der Gedanke dazu stört. Es spricht den
Zwiespalt zwischen dem ständigen Wechsel in der Natur und dem Streben des
Menschen nach Festhalten an.
Die Anglistin Rosie Cordsen-Enslin setzte sich mit dem "Dichter als Hippie-Idol",
basierend auf einem Artikel von Peter Hehr, auseinander. "Die Flower-Power-Bewegung
kürte den Steppenwolf zu ihrem Meisterwerk". Darin schuf der Autor ein Werk,
das mit seiner Irrationalität, seiner Thematisierung des Drogenrauschs und
der Stilisierung des zerrissenen, unverstandenen Helden vor allem das jugendliche Publikum fasziniert.
Axt stellte außerdem Hesses "Narziß und Goldmund" vor.
Farbe im wahrsten Sinn des Wortes ins Spiel brachte Helmut Hoppe.
Er erinnerte an den Maler Hesse mit zwölf seiner farbenfrohen Aquarelle.
In einer Briefnotiz von 1920 schrieb Hesse: "Sie werden sehen, dass zwischen
meiner Malerei und Dichtung' keine Diskrepanz herrscht, dass ich' auch hier
nicht der naturalistischen, sondern der poetischen Wahrheit nachgehe."
Manfred Schreiner las zum Abschluss Hesses Gedicht "Ein Mann von 50 Jahren" vor.
Walter Enslin trug zusammen mit seiner Frau die Lieder >,We shall overcome",
"Both sides now" (1970) von Johie Mitchell und "The universal Soldier" (1965) von Donovan vor.
Ergänzend zu dem obigen Bericht der WZ ist der Beitrag von Frau Sybille Bohn zu nennen,
die drei Aphorismen aus dem Buch, "Mit der Reife wird man immer jünger" vortrug.
Frau Rösner hat uns nach dem Treff angerufen und auf die Ausstellung
"Farbe ist Leben" in Klein-Sassen bei Fulda hingewiesen, wo einige von
Hesses Aquarellen ausgestellt sind. Informieren kann man sich darüber
unter www.kleinsassen.de Hesse-Ausstellung.
Die nächste Veranstaltung des Karbener LiteraturTreffs findet am 26.8. 19:30 Uhr
in der Gaststätte "Bei Anna" statt.
Thema ist "Länder in der Literatur, USA/Kanada".
Teilnehmer, die sich mit einem Beitrag beteiligen wollen , bitte zwecks
Koordination rechtzeitig bei uns melden.
Hans-Martin Thomas
Robert Axt