Karbener LiteraturTreff e.V.
Bericht vom 30. Juni 2016
vom "Literarischen Sommerabend"
Ort: KUHtelier, Groß Karben
Zeit: 19.00 - 21:30 Uhr
Anwesende: 65 Personen und Pressevertreter
Hans-Martin Thomas begrüßt die Gäste . Wegen des unsicheren Wetters kann die
Veranstaltung nicht im Schlosspark stattfinden, wie es ursprünglich geplant war.
Nach einem Dank an die Organisatoren Fritz Böhner und Dieter Körber übernimmt
Fritz Böhner die Moderation.
Mit einem musikalischen Auftakt eröffnet die Familie Zorbach den Abend. Mit
Klarinette, Gitarre und Hackbrett spielen sie Una samba pequena und ein Schäferlied.
Heidi Walter beginnt mit einem Gedicht von Ilse Kleeberger über den Sommer.
Die Dichterin spricht alle Sinne an und beschreibt, wie der Sommer riecht,
wie er schmeckt und wie er klingt.
In einem Zwiegespräch tragen Rosie und Walter Enslin eine Geschichte von dem
bekannten Satiriker Ephraim Kishon vor. .
Eines Tages steht Herr Schultheis mit traurigem Gesicht im Garten der Nachbarin.
Es geht um Madeleine, die letztes Jahr in sein Leben trat. Sie gibt ihm Wärme
und vertreibt seine Einsamkeit, leider ist sie undicht geworden und trotz
Reparatur hat sie den Fehler, dass sie nach vier Stunden kalt wird, sozusagen
frigide, dann stößt er sie auf den Boden. Madeleine ist nämlich eine Wärmflasche.
Von Fritz Böhner hören wir ein Gespräch in der Haustür, aufgeschrieben von Erich
Kästner. Ein Liebhaber verabschiedet sich von seiner Geliebten an der Haustür.
Niemand soll ihn erkennen, alles soll geheim bleiben, obwohl sie ein gemeinsames
Kind haben. Auch die Verse Liebes-Lyrik von Mascha Kaleko, vorgetragen von
Ingrid Axt, erzählen von dem wechselhaften Spiel der Liebe.
Eine musikalische Unterbrechung wird von Walter und Rosie Enslin eingespielt.
Von der Gitarre begleitet singen sie The green leaves of summer, ein Song aus
den 50er Jahren, der die Sehnsucht nach Frieden in einer idyllischen Landschaft
beschreibt.
Ein Beitrag von Kurt Tucholsky schildert auf ironische Art die Disharmonie bei
einem Ehepaar. Ein Ehepaar erzählt einen Witz wird im Dialog dargeboten von
Dieter Körber und Renate Gasser. Ein Ehepaar, das bereits in Scheidung lebt,
will einem Gast einen Witz erzählen. Jeder hat verschiedene Ansichten über die
Art der Darbietung, so dass sie sich dabei zerstreiten und der Witz gar nicht
erzählt wird.
Einige Haikus hören wir auf Japanisch von Sachi Will und in der Übersetzung auf
Deutsch von Almut Rose. Ein Beispiel sei genannt: Decken auf dem Gras. Eine
Nacht lang ohne Haus, reich nur durch den Mond.
Mit dem Gedicht Japan von Kurt Tucholsky beschreibt Dieter Körber, dass in Japan
alles so klein ist und in Europa alles so groß. Karl Valentin dichtet
Über die Vergesslichkeit, auch vorgetragen von Dieter Körber. Ältere Menschen verlieren
die Merkfähigkeit und vergessen Namen, Termine und suchen häufig nach Begriffen .
Nach der Pause erfreut uns wieder die Familie Zorbach mit den Stücken
Greensleaves und Perastus pera Kampus, ein griechisches Volkslied.
Fritz Böhner erzählt uns den Geist der Mirabelle, ein Text von Siegfried Lenz.
Fritjof Feddersen spielt am Samstagabend mit seinen Freunden in der Wirtschaft
Skat. Dabei trinkt er reichlich Mirabellenschnaps. Gegen Mitternacht haut er so
kräftig auf den Kirschbaumtisch, dass ein Tischbein zerbricht. Da muss der
Dorfarzt kommen, der das Holzbein fachmännisch schient und ihm eine Rechnung
über 112 DM schreibt.
Im Diogenes-Verlag ist ein Band erschienen mit dem Titel Heimliche Gedichte
bekannter Schriftsteller. Aus diesem Band trägt Robert Axt einige Gedichte vor.
Wir hören von Friedrich Dürrenmatt ein Gedicht über die kleine Schweiz. John
Irving schreibt über Fitch, der nur für seinen Rasen lebt, George Orwell dichtet
über die Prostitution, Martin Suter beschreibt ein Phantom Weiß nicht was isch.
Wir hören es in Schwyzer Dütsch und auf Hochdeutsch.
Heute hier, morgen dort, einen Song von Hannes Wader, singt für uns Walter Enslin
, der sich auf der Gitarre begleitet. Das Lied fragt, was man verändern kann, am
ehesten verändert man sich selbst.
Ein Sketch von Loriot wird gespielt von Fritz Böhner und Ingrid Axt. Es geht um
Das Frühstücksei, das dem Hausherrn zu hart gekocht ist. Missverständnisse in der
Kommunikation führen zu Ärger über die Zubereitung dieses 4 ½ Minuten Eis.
Dieter Körber hat von Robert T. Odemann ein lustiges Gedicht über eine Rächerin.
In einer Kirche lebt eine Maus ganz allein. Ihre Verwandten sind vom Kirchendiener
alle ermordet worden, daher sinnt sie auf Rache. Eines Tages verspeist sie eine
Praline mit Kognak und wird sehr mutig. Sie beißt dem Organisten beim Spielen
ins Bein und rutscht über die Tasten. Der Pfarrer meint, der Organist sei besoffen
und entlässt ihn.
Aus dem Buch von Allan und Barbara Pease Warum Männer lügen ...... zitiert
Claudia Weishäupl einige Verhaltensweisen von Männern und Frauen. Männer erledigen
z.B. den Einkauf ihrer ganzen Garderobe in 8 Minuten, die für die nächsten neun
Jahre ausreicht. Frauen dagegen kommen nie auf den Punkt und verwenden oft eine
indirekte Ausdrucksweise, z.B. liebst du mich noch meint, ich möchte mir dieses
teure Kleid kaufen.
Mit dem Gedicht Sozusagen grundlos verliebt von Mascha Kaleko beendet
Heidi Walter unser buntes Programm zum Sommerfest.
Hans-Martin Thomas bedankt sich herzlich bei den Vortragenden ,
den Musikanten und den Organisatoren.
Nach der Sommerpause im Juli beginnen wir unser Programm
der zweiten Jahreshälfte mit
"Verlust der Heimat" als Thema in der Literatur
am Donnerstag, dem 25. August 2016 im KUHtelier.
Wir wünschen Ihnen eine unbeschwerte Sommerzeit !
Renate Gasser